So besinnlich wie in dem köstlichen Gedicht von Loriot (ihr wisst schon: „Hier, diese Päckchen, heil’ger Mann, s’ist alles, was ich geben kann“) geht es auch auf den Straßen zu. Heute bin ich in einer Stunde dreimal fast auf einem Zebrastreifen und einmal fast (fast heißt: ich musste zurückspringen) beim Überqueren der Straße, als die Fußgängerampel grün zeigte, überfahren worden. Wie viel Getöse gemacht wird, um die große Stille zu übertönen, die natürlicherweise gerade über allem liegt, wie viel Blingbling-Beleuchtung schrillt, um die Dunkelheit vergessen zu machen, was natürlich nicht gelingt. Dunkelheit ist immer da, ist groß, umhüllt uns alle schon längst. Und Stille füllt jede Lücke zwischen den Geräuschen. Zum Glück.
