Ich war mal wieder im offenen Bücherschrank. Dort beseitige ich immer zuerst den Mißklang, den lieblos, verkehrt herum ins Regal geschrammelte Bücher in mir auslösen und stelle sie richtig hin (das hat nichts mit Ordnungszwang zu tun, unter dem ich nicht leide, sondern mit Synästhesien). Diesmal habe ich „Der rote Schal“ von Wilkie Collins gefunden und tauche begeistert ein in diese versunkene Welt, die so treffend und vielschichtig beschriebenen Charaktere, bei ihm kommt immer der Moment, in dem ich mich mit jeder der Figuren identifizieren kann, es gibt kein schwarzweiß sondern ein verwirrendes Gemisch an Farbtönen, ein spannender, lehrreicher Genuß.
