Morgens, noch während der ersten Tasse Kaffee, klingelt es an der Tür – eine Autofahrerin kann nicht weiterfahren, da eine tote Katze auf der Straße liegt, an der Engstelle direkt am Haus. Ich bin noch im Schlafanzug, der türöffnende Sohn schaut mutig hinaus, niemand von uns. Ich steige in Mantel und Stiefel und wir bergen das kleine Tier, eine bunte Katze, sieht noch jung aus, ist noch warm und weich, es muss gerade erst passiert sein. Die Frau ist genau so erschüttert wie wir, dass da jemand einfach weitergefahren ist. Wir betten die Katze in eine Kiste, ich fahre zum Tierarzt, um den Chip auslesen zu lassen – aber sie hat keinen. Und es gibt leider kein Wunder, sie ist wirklich tot. Also bezahle ich die paar Euro fürs Kremieren. Ihr süßes Gesicht ist mir die ganze Zeit präsent. Nun liegt Jane an meinem linken Ohr und schnurrt, seit Monaten mittlerweile ohne Epilepsietabletten, übrigens, und ich bin immer noch traurig. Straßen. Autos. Raser. Drecksäcke, die nicht anhalten.
