Morgengeträume

Der Hund jault mich um 5.30 Uhr raus, ich laufe durchs feuchte Gras unter dem zarthellem Morgenhimmel. Lege mich dann wieder hin und schaffe es, noch einmal einzuschlafen und träume. Diese Morgenträume sind immer sehr lebendig, bunt und kraus. Heute defiliert eine katholische Prozession an mir vorbei, in leuchtenden Farben in verschiedenste Gewänder gekleidete Menschen jeden Alters. Als ich schon das Lila am Ende des Zuges sehen kann, drehen sie um, ich laufe schnell an ihnen vorbei, um mir alles anzuschauen. Szenenwechsel. In irgendeinem Raum ist Chaos, jemand schreit mich an, auf einem Tablett liegen Sachen, die auf keinen Fall umfallen dürfen. Er packt das Tablett und will es nach draußen stellen, dabei fällt es ihm aus der Hand und was immer nicht kippen durfte, ergießt sich über das ganze Tablett, ein Notizbuch kann ich gerade noch retten, dann sitzen wir irgendwie in diesem Getrümmsel, das nicht alles von dem Tablett heruntergefallen sein kann. Er schreit: „Was ist jetzt mit deinem blöden Drüberbleiben?“. Ich merke, wie ich mich verbinde. Der Schritt zurück, die Vogelperspektive, das Drüberbleiben, das sich und alles nicht so wichtig Nehmen. Sitze im Chaos und spüre Seligkeit. „Danke fürs Erinnern.“, sage ich. Szenenwechsel. Ich gehe einen langen Flur entlang, Spielzeug liegt verstreut, ich hebe einen Würfel auf, größer als üblich, fühlt sich an wie aus Kunstharz, leuchtet ein bißchen. Ich kullere ihn mit Schwung den ganzen Flur hinauf und als ich ihn wieder erreiche, leuchtet oben die Sechs. Und dann begegne ich noch einer Fuchsfamilie, einer schönen, großen Füchsin mit ihren Kindern.

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Peñalba, hier haben wir das Drüberbleiben geübt, danke Gerda. 

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